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Ein praxisnaher Blick auf die Arbeit mit Punktewolken: Einblicke aus dem Alltag bei S&F Holzbau

Autorenbild: S+F HolzbauS+F Holzbau
Arbeit mit Punktewolken

Einleitung

Punktewolken sind bei S&F Holzbau zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Planung geworden. Bereits vor einem Jahr hat Moritz Schiess einen Blogpost über den Einsatz von Punktewolken geschrieben. Doch die Arbeit damit entwickelt sich ständig weiter. Tanja, die intensiv mit Punktewolken arbeitet, teilt hier ihre praxisnahen Erfahrungen und Einblicke. Sie zeigt, wie Punktewolken in konkreten Projekten eingesetzt werden und welche Herausforderungen und Vorteile diese Technologie im Alltag mit sich bringt.

 

Was ist eine Punktewolke

Für alle, die mit dem Begriff noch nicht vertraut sind: Eine Punktewolke ist eine Sammlung von Millionen einzelner Punkte, die durch Laserscanning erzeugt wird. Diese Punkte bilden ein exaktes, dreidimensionales Abbild eines Raums oder Gebäudes. Sie ermöglichen eine präzise Planung, da sie selbst kleinste Details und Abweichungen sichtbar machen. Im Vergleich zu herkömmlichen Messmethoden bietet die Punktewolke nicht nur mehr Genauigkeit, sondern auch Zeitersparnis.

 

Der Alltag mit Punktewolken: Tanjas Perspektive

Tanja beschreibt ihren typischen Arbeitsablauf mit Punktewolken:

  • Datenaufnahme vor Ort: Das Projekt beginnt mit dem Laserscanning vor Ort. Dabei werden die benötigten Daten erfasst und in die Software übertragen.

  • Bearbeitung am Computer: Tanja arbeitet von Beginn an in ihrem CAD-Programm mit der Punktewolke. Sie analysiert die Daten, schneidet sie in verschiedene Ansichten und nutzt sie zur Weiterverarbeitung.

  • Integration in die Planung: Auf Basis der Punktewolke werden Bauteile millimetergenau geplant und angepasst, sei es bei Anbauten, Sanierungen oder Restaurierungen.



Praxisbeispiele aus aktuellen Projekten

  • Projekt 1: Ein Dachstuhl wird präzise geplant

    Bei einem aktuellen Projekt ging es um eine neue, flächige Dachkonstruktion auf bestehende, unebene Bauteile. Dank der Punktewolke konnten alle Masse millimetergenau erfasst und die neuen Sparren optimal vorproduziert werden. So wurden etwa 100 Sparren mit rund 500 Kerven vorproduziert. Dadurch wurde der Aufrichtprozess beschleunigt und das Dach war weniger lange offen – ein entscheidender Vorteil bei wechselhaftem Wetter. Ohne vorgängige Produktion hätte man die Sparren einzeln vor Ort ausgewechselt und händisch angezeichnet. Das wäre bei diesem Projekt praktisch unmöglich gewesen, da der Untergrund so stark zusammengesunken ist. Der Arbeitsprozess wäre äusserst mühsam und arbeitsintensiv gewesen – insbesondere über die 25 Meter lange Trauflänge. Zudem war der neue Dachbelag war eine Indach-PV-Anlage, die einen "flächigen" und "ebenen" Untergrund erforderte.


  • Projekt 2: Ein denkmalgeschütztes Objekt digitalisieren

    Bei einer Mühle, bei welcher keine Bestandspläne existierten, wurde die Punktewolke genutzt, um die Grundlagen für eine Plandigitalisierung (für die Akten der kantonalen Denkmalpflege) zu schaffen, bevor die Anlage ausgebaut wurde. Dabei konnten die technischen Verbindungen genau identifiziert und dokumentiert werden. Sämtliche Details, Verzierungen, Metallteile und Verbindungen konnten somit eindeutig und realistisch dargestellt werden. Eine brauchbare Massaufnahme von Hand wäre aufgrund der Platzverhältnisse und nicht übersichtlichen Lage schwierig gewesen.


Punktewolkenansicht und Planansicht


  • Projekt 3: Umbau im Einfamilienhaus

    Bei diesem Projekt wurde eine bestehende Treppe ausgebaut, in der Werkstatt teilweise restauriert und mit neuen Teilen ergänzt. Anschliessend wurde die Treppe um 180° gedreht und wieder montiert, um eine bessere Raumnutzung zu ermöglichen. Treppen stellen oft eine besondere Herausforderung dar, da es viele potenzielle "Konfliktstellen" gibt, an denen z. B. die Kopfhöhe kritisch sein kann. Bei einer manuellen Massaufnahme werden solche Gefahrenstellen leicht übersehen. Mit der Punktewolke hingegen konnte die Treppe vollständig erfasst werden, was eine präzise Planung ermöglichte. Nicht praktikable Lösungen konnten so frühzeitig ausgeschlossen oder minimiert werden.


    Ein weiterer Vorteil war die Erstellung realistischer Variantenstudien für die Bauherrschaft. Diese Visualisierungen halfen dabei, den geplanten Umbau besser zu verstehen und Entscheidungen fundiert zu treffen.


  • Projekt 4: Plandigitalisierung für ArchitekturbüroEin Bauernhaus mit mehreren Wohnungen und einem Ökonomieteil wurde für ein Architekturbüro in ein IFC-Modell überführt. Die ungleichen Niveaus und schiefen Wände konnten so präzise erfasst und dargestellt werden.



Beispiele Punktewolkenansicht und Realansicht


Herausforderungen und Lösungen

Wie bei jeder Technologie gibt es auch bei Punktewolken Herausforderungen. Tanja teilt ihre Erfahrungen:

  • Datenmenge: Die Verarbeitung grosser Punktewolken ist rechenintensiv. Mit einem speziell ausgestatteten Gamer-PC, hochauflösenden Bildschirmen und leistungsstarken Grafikkarten konnten diese Hürden überwunden werden.

  • Zusammenarbeit: Punktewolken werden aktuell nur intern genutzt. Sie sind kein geteiltes Modell wie bei BIM-Projekten. Stattdessen werden gezielt Informationen extrahiert und weitergegeben.

  • Komplexität: Die Anwendung erfordert ein Verständnis der Technologie. Eine klare Auswahl und Aufbereitung der Informationen ist entscheidend, um sie in der Praxis nutzbar zu machen.

 

Vorteile für die tägliche Arbeit

Tanja hebt hervor, wie die Arbeit mit Punktewolken ihren Alltag erleichtert:

  • Präzision: Fehlerquellen, die bei manuellen Messungen auftreten können, werden nahezu eliminiert.

  • Zeitersparnis: Die Planung läuft effizienter, da viele Schritte automatisiert oder vereinfacht werden Die Outsourcing-Möglichkeit bei der Aufnahme spart enorm viel Zeit im Vergleich zu manuellen Messungen.

  • Flexibilität: Das 3D-Modell des Ist-Zustands bietet die Möglichkeit, verschiedene Varianten zu testen und Konfliktstellen frühzeitig zu erkennen.

  • Ganzheitliche Übersicht: Der grosse Mehrwert der Punktewolke liegt im vollständig aufgebauten und zusammenhängenden 3D-Modell des Ist-Zustandes. Es zeigt die wahren Neigungen und Höhenunterschiede des gesamten Gebäudes auf jeder gewünschten Ebene. Besonders hilfreich ist dies, da zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht alle Details festgelegt sein müssen. Diese können später in Ruhe im CAD geplant werden, wodurch maximale Effizienz und Übersicht erreicht werden. Zudem eignet sich das Modell hervorragend, um schnell verschiedene Varianten zu testen und optimale Lösungen zu erarbeiten.

 

Fazit und Einladung

Die Arbeit mit Punktewolken hat die Planung bei S&F Holzbau revolutioniert. Dank ihrer Präzision und Vielseitigkeit ermöglichen sie Lösungen, die zuvor undenkbar waren. Tanjas Einblicke zeigen, wie Theorie und Praxis miteinander verschmelzen.


Haben Sie Fragen zur Arbeit mit Punktewolken oder anderen Dienstleistungen von S&F Holzbau? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und stehen Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Verfügung!

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