Wir sind unglaublich stolz auf unsere Lernenden im vierten Lehrjahr, die gleich nach den Sommerferien eine beeindruckende Herausforderung gemeistert haben: den Bau einer Holzbrücke hinter der Grabenöle in Lüterswil. Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel für ihr Engagement, ihre Fähigkeiten und ihr wachsendes Fachwissen im Holzbau.
Das Projekt: Ein Ersatzneubau der besonderen Art
Unsere Lernenden durften für den Öliverein Lüterswil eine bestehende Brücke ersetzen. Dabei handelte es sich keineswegs um eine gewöhnliche Aufgabe. Der Bau einer Brücke gehört im Holzbau zu den Königsdisziplinen – hier sind Präzision und fundiertes Fachwissen gefragt, um eine möglichst langlebige Konstruktion zu gewährleisten. Dieses Projekt bot eine ideale Gelegenheit, die erlernten Fähigkeiten anzuwenden und weiter auszubauen.
Die Beteiligten: Ein starkes Team
Tanja, unsere Technikerin, übernahm die Herausforderung, die bestehende Brücke von Hand zu vermessen und im Cadwork 3D-Modell aufzubauen.
Pascal, unser Mann in der AVOR, widmete sich der detaillierten Werkplanung und sorgte dafür, dass alle Arbeitsschritte präzise ausgearbeitet wurden.
Moritz, führte als Projektleiter das Team mit seiner Erfahrung und unterstützte die Lernenden in allen Belangen.
Die Rolle der Vorarbeiterinnen und Vorarbeiter übernahmen Albert und Salome, die gemeinsam die Bauarbeiten vor Ort koordinierten und mit ihrem Engagement massgeblich zum Erfolg beitrugen.
Der Projektablauf: Von der Planung bis zur fertigen Brücke
Der Projektstart begann mit einer ausführlichen Projekterklärung durch unseren Chef Moritz, der die Lernenden in das Vorhaben einführte und ihnen die bevorstehenden Aufgaben sowie die Verantwortung verdeutlichte. Die Planung der Brücke war bereits im Vorfeld abgeschlossen, und auch die Holzbestellung wurde sorgfältig vorbereitet.
In einer ersten Phase hatten die Lernenden die Gelegenheit, sich intensiv Gedanken über das Projekt zu machen. Sie beschäftigten sich mit den erforderlichen Verbindungsmitteln und den logistischen Herausforderungen, die auf sie zukommen würden. Nachdem sie ihre Überlegungen präsentiert hatten, wurde gemeinsam der „Masterplan“ erstellt und die benötigten Schrauben bestellt.
Vor Ort wurde zunächst die alte Brücke abgebaut. Dabei konnten einige Teile, wie die horizontalen Hölzer an der Geländerbrüstung sowie der Handlauf, wiederverwendet werden, da sie sich noch in einem guten Zustand befanden.
Das neue Holz für die Brücke – aus dem Buechiberger Wald stammende, hochwertige Eiche – wurde in der Sagibach Sagi in Schnottwil vorbereitet. Dort rissen die Lernenden das Holz an und verbanden es von Hand. Auch die Organisation eines Hebegeräts zum Aufrichten der Brücke lag in ihrer Verantwortung – eine logistische Leistung, die sie mit Bravour meisterten.
Nach und nach wurde die neue Brücke zusammengesetzt, und als letzter Schritt das Geländer angeschraubt. Das Ergebnis ist eine stabile, langlebige Brücke, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt.
Highlights und Lerneffekte: Eine wertvolle Erfahrung
Das Projekt bot unseren Lernenden die Möglichkeit, ein Bauvorhaben von A bis Z in Eigenregie durchzuführen – eine einmalige Chance, die sie mit grossem Einsatz genutzt haben. Dabei gab es einige Highlights und wertvolle Lerneffekte:
Selbstverantwortung: Die Lernenden trugen die Verantwortung für das gesamte Projekt, von der Planung bis zur Durchführung. Das förderte ihr Selbstvertrauen und ihre Fähigkeit, eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Aufrichten der Brücke: Das Aufrichten der Brücke war aufgrund des Terrains eine besondere Herausforderung und erforderte ein spezielles Fahrzeug. Diese Erfahrung lehrte die Lernenden, flexibel und lösungsorientiert zu arbeiten.
Zeitmanagement: Eine wichtige Lektion war die realistische Einschätzung des Zeitbedarfs. Die Lernenden stellten fest, dass sie sich teilweise zu hohe Tagesziele gesetzt hatten und dass es wichtig ist, Pufferzeiten einzuplanen.
Logistik: Die Logistiküberlegungen waren komplex, da das Projekt an drei Standorten stattfand: bei S&F vor Ort, in der Sagibach Sagi in Schnottwil und auf der Baustelle in Lüterswil. Eine effiziente Planung war entscheidend, um unnötige Fahrten und Zeitverluste zu vermeiden.
Entscheidungsfindung: Eine weitere Herausforderung bestand darin, abzuschätzen, inwieweit die Lernenden eigenständig Entscheidungen treffen konnten und wann es besser war, Rücksprache zu halten.
Wir sind sehr stolz auf die beeindruckende Leistung unserer Lernenden und freuen uns, ihre Entwicklung und ihr Wachstum im Laufe der Ausbildung zu begleiten.
Sie haben bewiesen, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und komplexe Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Dieses Projekt war für sie nicht nur eine wichtige Lernerfahrung, sondern auch ein bedeutender Schritt auf ihrem Weg zu qualifizierten Fachleuten im Holzbau.
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