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AutorenbildS+F Holzbau

Punktewolken, wir und die Denkmalpflege


Punktewolken mit Laserscanning


Bei S&F Holzbau setzen wir mittels Laserscanning generierte Punktewolken in der Planung ein.


Moritz Schiess, unser Experte für Laserscanning, stand Rede und Antwort zu diesem Thema.


Bei welchen Projekten arbeitet Ihr so?

«Wir arbeiten seit einiger Zeit fast bei allen Projekten, die Planung benötigen, mit den Punktewolken. Anbauten an bestehende Gebäude oder Aufstockungen zum Beispiel. Auch bei Restaurierungen und Sanierungen im geschützten historischen Bestand helfen uns die Punktewolken und die Planung im Cadwork am Computer.»


Was genau sind die Vorteile zur Methode vorher?

«Vorher haben wir von Hand, mit dem Distometer und dem Messband vor Ort gemessen und dann alles auf Papier skizziert und anschliessend im Büro in Cadwork nachgezeichnet. Das ist extrem fehleranfällig, bedingt viele Kontrollen vor Ort und die planerische Unsicherheit bleibt bis zum Schluss bestehen. Das Gesamtbild, also welche schiefen Wände oder Decken wie zu anderen Bauteilen stehen, lässt sich so nicht ermitteln.

Jetzt können wir am Computer in der Punktewolke die Objekte mit allen Senkungen, Schiefstellungen oder planerischen Herausforderungen in allen 3 Achsen schneiden und die Bauteile millimetergenau an den Bestand planen. Wir erkennen die Gesamtheit der statischen Probleme der Bestandesbauten und können so besser abschätzen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen.

Wir brauchen die Punktewolke auch, um Baueingabepläne innerhalb kurzer Zeit zu erstellen, wenn es keine Pläne gibt, oder um Plangrundlagen für Schadenskartierungen im Restaurierungsbereich auszugeben.»


Erzählst du uns etwas zu den Bildern in diesem Artikel?

«Ja, gerne.

Beim Projekt “Bad Klus” in Oensingen handelt es sich um die Wiederherstellung des historischen Dachstuhls nach einem verheerenden Brand. Wir haben das Vorprojekt geleitet und gemeinsam mit Fachleuten die technischen und denkmalpflegerischen Grundlagen erarbeitet. Die planerische Wiederherstellung des Dachstuhls haben wir in die Punktewolke eingesetzt (siehe Bild), können so eine Kollisionskontrolle machen und Kosten ermitteln.


Beim Projekt “Schüpfen” ergaben die Abklärungen, dass das gesamte Tragwerk stark mit Holzschutzmitteln belastet ist. Die Bauträgerschaft hat zusammen mit der Denkmalpflege des Kanton Berns beschlossen, alle Sparren zu ersetzen und das Tragwerk zu dekontaminieren. Um aber eine neue Sparrenlage auf die bestehenden Pfetten zu bauen, brauchen wir die Punktewolke. Sonst wäre es uns nicht möglich, auf die Konstruktion von 1890, welche sich im Laufe der letzten 130 Jahre gesenkt, gehoben und in der Position verändert hat, ohne grossen Verlust von Originalsubstanz zu arbeiten.

Ausserdem können wir alle neuen Sparren am Computer vorplanen und abbinden, um dann, ohne das Dach auf der gesamten Länge zu öffnen, trotzdem eine homogene Konstruktion aufzurichten.»


Sind diese Punktewolken teuer im Gegensatz zu herkömmlicher Planung?

«Nein. Die Produktivität, die wir als Planer, Restauratoren und Zimmerleute damit verbessern, macht einen riesigen Unterschied.

Wir gewinnen zudem an Effizienz in der Kommunikation mit den verschiedenen Akteuren in einem solchen Bauvorhaben, von den Besitzer*Innen bis zu den Denkmalpfleger*Innen.»


Vielen Dank für das Gespräch.


Haben Sie Fragen zum Thema Laserscanning, Punktewolken oder anderen Themen? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!



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